- Apertursynthese
- Apertursynthese,Antẹnnensynthese, interferometrisches Verfahren der Radioastronomie zur genaueren Positionsbestimmung und Beobachtung der Detailstruktur von kosmischen Radioquellen (Radiointerferometer). Die von M. Ryle entwickelte Apertursynthese verwendet eine als Syntheseteleskop oder Array bezeichnete Kombination mehrerer kleinerer, längs Schienen verschiebbarer Radioteleskope in geeigneter Anordnung (entweder in Kreuzform, in T- oder Y-Form). Diese werden zwischen jeweils zwei zu einer Beobachtungsreihe gehörenden Beobachtungen relativ zueinander verschoben, sodass sie von der Radioquelle aus gesehen (unter Ausnutzung der täglichen Erddrehung) im Laufe der Zeit die einem viel größeren Radioteleskop entsprechende Fläche überdecken. Die nacheinander von einer beobachteten Radioquelle eintreffenden und aufgefangenen Radiosignale werden von einer elektronischen Datenverarbeitungsanlage gespeichert, anschließend überlagert, umgewandelt und zu einem »Bild« zusammengesetzt. Das so erreichte Winkelauflösungsvermögen entspricht dem eines Einzelteleskops mit einem Durchmesser, der dem größten Abstand der bei der Apertursynthese benutzten Radioteleskope gleichkommt. - Die größte, als Very Large Array bezeichnete Apertursyntheseanlage der Erde mit einem Auflösungsvermögen von 0,1 bis 1 Bogensekunden (abhängig von der Beobachtungswellenlänge), die einer Parabolantenne von rund 35 km Durchmesser entspricht, steht auf der Hochebene von San Augustin bei Socorro (New Mexico, USA); die Anlage besteht aus 27 Parabolantennen von je 25 m Durchmesser, die auf Y-förmig verlegten Schienen bewegt werden (Länge der Teilstrecken 21 und 19 km).
Universal-Lexikon. 2012.